Fokus Finanzmarktinfrastrukturen

Die aktuellen Recovery-Pläne der systemrelevanten Finanzmarktinfrastrukturen (FMI) SIX x-clear und SIX SIS weisen in der Beurteilung der FINMA Verbesserungen aus. Sie erfüllen die an sie gestellten Anforderungen aber noch nicht. Die FINMA hat daneben die präferierte Resolution-Strategie für SIX x-clear entworfen.

SIX x-clear und SIX SIS haben beide ihre Recovery-Pläne verbessert. So haben die FMI insbesondere die Analyse der Stressszenarien weiter ausgebaut und für eine Mehrzahl dieser Szenarien dargelegt, wie sie bewältigt werden können. Im Bereich der Stabilisierungsmassnahmen ist insbesondere eine gewichtige Massnahme so auszugestalten, dass diese von den FMI im alleinigen Ermessen und unabhängig von der Gruppe umgesetzt werden kann. Die Pläne erfüllen daher insgesamt noch nicht die an eine Genehmigung zu stellenden hohen Anforderungen.

Präferierte Resolution-Strategie für SIX x-clear

Für SIX x-clear ist die FINMA daran, ihre präferierte Resolution-Strategie zu definieren. Danach ist eine temporäre Fortführung der systemkritischen Funktion über die Dauer von maximal sechs Monaten und ein gleichzeitiger vollständiger Wind-down der Geschäftstätigkeit angestrebt. Die im Resolution-Fall erforderliche Rekapitalisierung wie auch die für den Wind-down erforderlichen finanziellen Mittel können je nach Krisenszenario durch verschiedene Instrumente aufgebracht werden. Jedenfalls wäre das Eigenkapital der SIX x-clear abzuschreiben. Daneben sollen für die Resolution reservierte vorfinanzierte Mittel (Gone-Concern-Mittel) aufgebaut werden. Zusätzlich können Mittel von Seiten der Clearing-Mitglieder in Form von Resolution-Beiträgen (Resolution Cash Calls) oder durch Abschreibung von Forderungen angefordert werden, sofern dies nicht aufgrund prozyklischer Effekte die Finanzstabilität gefährdet.

 

Verschiedene Vorbedingungen für die präferierte Resolution-Strategie, insbesondere die erforderlichen regulatorischen Grundlagen, sind noch zu prüfen bzw. zu schaffen.

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