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2023

FINMA veröffentlicht Geschäftsbericht 2022

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat heute ihren Geschäftsbericht 2022 publiziert. Der Finanzmarkt war im Berichtsjahr geprägt von ausserordentlichen geopolitischen Spannungen und ökonomischen Unsicherheiten. Bei ihrer Tätigkeit folgte die FINMA ihrem konsequent risikoorientierten Aufsichtsansatz.

Der heute veröffentlichte Geschäftsbericht 2022 der FINMA umfasst neben dem Jahresbericht auch die Jahresrechnung. Weiter stellt die FINMA Angaben zu den Enforcementfällen in einer Datenbank sowie Statistiken als Excel-Dokument auf ihrer Webseite zur Verfügung.

Aufsicht im Kontext des Ukraine-Krieges

Im Jahr 2022 legte die FINMA den Fokus ihrer risikoorientierten Aufsichtstätigkeit besonders auf die wichtigsten Brennpunkte. Dazu zählten auch die Folgen des Ukraine-Kriegs für den Finanzplatz. In diesem Kontext analysierte die FINMA umgehend das Verlustpotenzial im Gesamtmarkt sowie die branchenspezifischen Risiken. Sie ging bei einer Reihe von Banken bei Vor-Ort-Kontrollen unter anderem der Frage nach, ob die Banken organisatorisch in der Lage sind, die Sanktionsbestimmungen einzuhalten und hat ihre Aufsicht in diesem Kontext bei gut einem Dutzend Banken intensiviert.

Krypto und künstliche Intelligenz

Der Markt zeigte 2022 weiterhin grosses Interesse an kryptobasierten Finanzdienstleistungen und Vermögenswerten. Nebst spezialisierten Fintech-Unternehmen bauten auch von der FINMA beaufsichtigte Banken vermehrt ihre Dienstleistungspalette in diesem Bereich aus. Die FINMA stellte im Rahmen einer Befragung der beaufsichtigten Institute fest, dass auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz am Finanzmarkt an Bedeutung gewinnt. Um diese Entwicklung bei den Instituten kompetent zu beaufsichtigen, setzte die FINMA im Berichtsjahr neu eine Fachstelle ein und formulierte erste Aufsichtserwartungen.


Gleichzeitig war 2022 geprägt von enormen Kursschwankungen bei Kryptowährungen und spektakulären Marktaustritten von grossen ausländischen Fintech-Unternehmen. Diese Situation bestärkte die FINMA in ihrer bewährten Bewilligungs- und Aufsichtspraxis, bei der sie Produkte und Dienstleistungen nach einer technologieneutralen, funktionellen Betrachtungsweise beurteilt. Ziel ist es, auf diese Art Innovation zu fördern und gleichzeitig Kundinnen und Kunden und den Finanzmarkt angemessen zu schützen.

Vermögensverwalter und Trustees: 1699 Gesuche eingereicht

Eine weitere Herausforderung für die FINMA als Behörde war im Berichtsjahr das Ende der dreijährigen Übergangsfrist für eine Gesuchseingabe als Vermögensverwalter oder Trustee. Von den über 2500 Vermögensverwaltern und Trustees, die 2020 ihre Absicht signalisiert hatten, sich bewilligen zu lassen, reichten bis Ende 2022 schliesslich 1699 ein Bewilligungsgesuch bei der FINMA ein. Die FINMA stand auch 2022 in einem intensiven Dialog mit der Branche und ihren Verbänden.

Enforcement: mehr Abklärungen und Verfahren

In der Rechtsdurchsetzung, also dem Enforcement, nahm die FINMA im Berichtsjahr über 850 (2021: 763) Abklärungen vor und schloss 39 Verfahren (2021: 34) gegen Gesellschaften und natürliche Personen ab (Enforcement-Statistik). Damit nahm die Zahl der durchgeführten Abklärungen und abgeschlossenen Verfahren im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zehn Prozent zu.

Jahresrechnung: Höhere Kosten aufgrund neuer Aufgaben

Neue gesetzliche Aufgaben sowie die zunehmende Komplexität erhöhen die Anforderungen an die Aufsichtstätigkeit und führen bei der FINMA zu steigenden Aufwänden. Nachdem die Betriebskosten der FINMA lange Zeit stabil gewesen waren, stiegen sie aufgrund der mit dem Inkrafttreten von FINIG und FIDLEG verbundenen Aufwendungen bereits in den beiden Vorjahren an. Dieser Trend setzte sich auch im Jahr 2022 fort. Mit 133 Millionen Franken lagen die Betriebsaufwendungen im Berichtsjahr sieben Millionen Franken über dem Vorjahreswert. Der Gesamtaufwand wurde mit Gebührenerträgen und Aufsichtsabgaben gedeckt (Jahresrechnung). Die Zahl der Vollzeitstellen der Behörde betrug 2022 durchschnittlich 539 und ist gegenüber dem Vorjahr (519) aufgrund der zusätzlichen Aufgaben und erhöhten Anforderungen an die Aufsichtstätigkeit angestiegen.

FINMA-Jahresmedienkonferenz

Die FINMA hat ihre Jahresmedienkonferenz wegen dem aktuell starken Fokus auf die Arbeiten rund um die Fusion von UBS und CS verschoben. Die FINMA wird rechtzeitig über das neue Datum informieren.

Kontakt

Tobias Lux, Mediensprecher
Tel. +41 31 327 91 71
tobias.lux@finma.ch

Vinzenz Mathys, Mediensprecher
Tel. +41 31 327 19 77
vinzenz.mathys@finma.ch


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