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2012

Betriebsrechnung 2011: Lebensversicherer erneut mit positivem Ergebnis

Die privaten Schweizer Lebensversicherer erwirtschafteten im Rechnungsjahr 2011 Erträge in der Höhe von 7.7 Mrd. CHF. Davon flossen 91,9% den Versicherten zu. Das Betriebsergebnis der Lebensversicherer für die berufliche Vorsorge fiel zum dritten Mal in Folge positiv aus. Es lag bei 628 Mio. CHF. Den überwiegenden Teil davon verwendeten die Versicherer zur Stärkung ihres Solvenzkapitals. Das wirtschaftliche Umfeld für die Lebensversicherer bleibt weiterhin sehr anspruchsvoll.
Die Spar-, Risiko- und Kostenprozesse der acht in der beruflichen Vorsorge tätigen privaten Lebensversicherer generierten im Berichtsjahr 2011 Erträge in der Höhe von 7.7 Mrd. CHF. In Form von Versicherungsleistungen, Erhöhungen der technischen Rückstellungen und Überschussbeteiligungen flossen diese zu 91,9% an die rund 2,15 Mio. Versicherten zurück. Damit liegt die durchschnittliche Ausschüttung über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestquote von 90%. Nach dem Härtetest des Krisenjahrs 2008 verzeichneten die acht Lebensversicherer zum dritten Mal in Folge ein positives Betriebsergebnis. 2011 lag dies bei 628 Mio. CHF. Den überwiegenden Teil verwendeten die Versicherer zur Stärkung ihres Solvenzkapitals. Als Dividendensumme wurden dagegen insgesamt lediglich 11 Mio. CHF an die Aktionäre ausgeschüttet.

Spar- und Risikoprozess: positive Ergebnisse, hoher Verstärkungsbedarf

Die privaten Lebensversicherer erwirtschafteten 2011 im Sparprozess (siehe unten) ein gutes Anlageergebnis. Die Renditen auf den Kapitalanlagen bewegten sich in ähnlichem Rahmen wie 2010 und 2009. 2,79% betrug die durchschnittliche Nettokapitalanlagerendite in den Jahren 2005 bis 2011. Im Risikoprozess verbesserte sich das Ergebnis trotz Prämiensenkungen deutlich. Grund dafür war ein starker Rückgang der Schadenbelastung in der Invaliditätsversicherung. Dank dem positiven Ergebnis konnten die technischen Rückstellungen für Verpflichtungen aus Alters- und Hinterbliebenenrenten durch Zuweisungen von total 1'133 Mio. CHF verstärkt werden.

Kostenprozess: Rückgang der Pro-Kopf-Kosten, Potenzial für weitere Effizienzsteigerungen

Die ausgewiesenen Betriebskosten pro Kopf sanken im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 2,7% und damit das fünfte Jahr in Serie. Lagen die Pro-Kopf-Kosten 2007 noch bei 462 CHF, so stehen 2011 noch 391 CHF pro Kopf zu Buche. Grundsätzlich weisen negative Ergebnisse im Kostenprozess aber auf weiteres Effizienzsteigerungspotenzial in den Verwaltungen hin. Die Kosten pro Kopf sind allerdings naturgemäss stark davon abhängig, ob eine Gesellschaft vorzugsweise standardisierte Massenprodukte oder individuell massgeschneiderte und daher teure Versicherungslösungen anbietet.

Ausblick 2012

Die gegenwärtige Krisensituation ist noch nicht ausgestanden. Finanzielle Schwierigkeiten vieler Staaten und Banken, die Exposition gegenüber Währungs- und Kreditrisiken und das sehr tiefe Zinsniveau stellen die Lebensversicherer vor grosse Herausforderungen.

Offenlegung ermöglicht Marktvergleich

Zum siebten Mal legten die privaten Schweizer Lebensversicherer eine vollständige Betriebsrechnung für die berufliche Vorsorge vor. Die von der FINMA durch die Offenlegung über Jahre hinweg verfolgte Transparenz wirkt sich auf das Verhalten der Versicherer positiv aus. Wichtige Kennzahlen z.B. zu den Kosten, der Ausschüttungspolitik und den Kapitalanlagen zeigen Stärken und Schwächen der Marktteilnehmer und erlauben Konkurrenzvergleiche. Dies kommt den Unternehmen, die bei privaten Lebensversicherungen Vorsorgeschutz suchen, und ihren Mitarbeitenden zugute.

Was ist der Spar-, Risiko- und Kostenprozess?

Sparprozess: Der Sparprozess beinhaltet die Äufnung der Altersguthaben, die Umwandlung der
Altersguthaben in Altersrenten sowie die Abwicklung der Alters- und nachfolgenden Hinterbliebenenrenten. Der Ertrag im Sparprozess besteht aus den erzielten Nettokapitalanlageerträgen.

Risikoprozess: Der Risikoprozess beinhaltet die Auszahlungen und Abwicklungen von Todesfall- und Invaliditätsleistungen (in Form von Kapitalleistungen und Rentenzahlungen) sowie der mit laufenden Altersrenten verbundenen Anwartschaften und der sich daraus ergebenden Hinterbliebenenrenten. Der Ertrag im Risikoprozess entspricht den angefallenen Risikoprämien.

Kostenprozess: Der Ertrag im Kostenprozess entspricht den angefallenen Kostenprämien. Der Aufwand im Kostenprozess entspricht den Aufwendungen für Vertrieb und Bewirtschaftung von BVG-Produkten sowie für Verwaltung und Betrieb (ohne Vermögensverwaltungskosten, die direkt beim Sparprozess anfallen, und ohne Leistungsbearbeitungs- und Abwicklungskosten für Invaliden- und Hinterbliebenenrenten, die direkt beim Risikoprozess anfallen).

Kontakt

Tobias Lux, Mediensprecher, Tel. +41 (0)31 327 91 71, tobias.lux@finma.ch
Offenlegungsschema 2011

Zuletzt geändert: 07.09.2012 Grösse: 1.46  MB
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