Zum sechsten Mal legten die privaten Schweizer Lebensversicherer eine vollständige Betriebsrechnung für die berufliche Vorsorge vor. Das für das Geschäftsjahr 2010 ausgewiesene Betriebsergebnis fiel mit 610 Mio. CHF positiv aus. Von den erwirtschafteten Erträgen in der Höhe von über 7.7 Mrd. CHF flossen den Versicherten 92,1% zu. Damit liegt die durchschnittliche Ausschüttung über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestquote von 90%.
Für die insgesamt zehn privaten Lebensversicherer stellte das Betriebsergebnis 2010 nach dem Härtetest des Krisenjahres 2008 ein zweites Normaljahr in Folge dar. Die Spar-, Risiko- und Kostenprozesse der zehn Gesellschaften generierten im Berichtsjahr 2010 Erträge in der Höhe von über 7.7 Mrd. CHF. Diese flossen zu insgesamt 92.1% an die über 2.2 Millionen Versicherten zurück. Dies in Form von Versicherungsleistungen, Erhöhungen der technischen Rückstellungen und Überschussbeteiligungen. Zum zweiten Mal in Folge lieferten die Lebensversicherer 2010 ein positives Betriebsergebnis im Umfang von 610 Mio. CHF. Damit konnten die privaten Lebensversicherer ihre Eigenkapitalunterlegung weiter verbessern.
Spar- und Risikoprozess: Positive Ergebnisse, aber erhöhte Währungs- und Kreditrisiken
Die privaten Lebensversicherer konnten 2010 ein gutes Anlageergebnis erwirtschaften. Die Renditen auf den Kapitalanlagen bewegten sich im ähnlichen Rahmen wie 2009. Die 2008 in den negativen Bereich gesunkenen Bewertungsreserven erholten sich nach 2009 weiter auch im Berichtsjahr und verbesserten die Solvenz. Der hohe Anteil festverzinslicher Nominalwertpapiere privater und staatlicher Schuldner wirkt sich negativ auf die Rendite aus und bedeutet überdies eine grosse Exponiertheit gegenüber Währungs- und Kreditrisiken. Das Ergebnis im Risikoprozess ging leicht zurück, zum einen aufgrund von Prämiensenkungen, zum andern stieg die Schadenbelastung etwas an. Dank dem positiven Ergebnis konnten die technischen Rückstellungen durch Zuweisungen von total 892 Mio. CHF verstärkt werden.
Rückgang der Pro-Kopf-Kosten, weiteres Potential für Effizienzsteigerungen
Die ausgewiesenen Betriebskosten pro Kopf konnten durchschnittlich um 6,1% von 459 CHF 2009 auf 436 CHF 2010 gesenkt werden. Die Kosten weichen naturgemäss stark voneinander ab, abhängig davon ob eine Gesellschaft vorzugsweise standardisierte Massenprodukte oder individuell massgeschneiderte und daher teure Versicherungslösungen anbietet. Grundsätzlich weisen negative Ergebnisse im Kostenprozess aber weiterhin auf Effizienzsteigerungspotenzial in den Verwaltungen hin.
Renditen liegen unter den Annahmen
Die Rentenverpflichtungen berechnen sich grundsätzlich aus der Umwandlung der Altersguthaben mit sogenannten Umwandlungssätzen. Diese Umwandlungssätze basieren auf Annahmen in Bezug auf die Lebenserwartung der Rentenbezüger sowie in Bezug auf die mit den eingebrachten Altersguthaben erzielbaren Renditen. Die Renditeannahmen liegen derzeit bei weit über 3%. Wegen der niedriger verzinsten Altersguthaben fiel die annualisierte mittlere Verzinsung auf den gesamten Versicherungsverpflichtungen aber erheblich tiefer aus. Die in den Jahren 2005 bis 2010 annualisierte durchschnittliche Nettokapitalanlagerendite betrug 2,95%.