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2025

FINMA-Risikomonitor 2025: Akzentuierte geopolitische Risiken – Cyber- und Immobilienrisiken nehmen weiter zu

Die FINMA legt im neuen Risikomonitor 2025 offen, wo sie die grössten Gefahren für den Schweizer Finanzplatz sieht. Sie warnt vor einer Zunahme geopolitischer und technologischer Risiken, fordert robustere Kontrollen über kritische Auslagerungen. Erstmals ist auch der Klimarisikobericht Teil des Risikomonitors. 

Die FINMA legt heute ihren Risikomonitor 2025 vor und zeigt, welche Risiken aus Sicht der Aufsicht für Institute und den Finanzmarkt besonders relevant sind. Sie erklärt, worauf sie sich folglich in ihrer Aufsichtstätigkeit besonders konzentrieren wird. Die Risikolandschaft hat sich seit der letzten Publikation 2024 verschärft, sowohl im finanziellen als auch im nicht-finanziellen Bereich.
Im Jahr 2025 bleibt das makroökonomische und geopolitische Umfeld heraus- fordernd. Nach einer Phase rückläufiger Inflation sind in mehreren Ländern wieder leichte Preisanstiege zu verzeichnen. Gleichzeitig dämpfen handelspolitische Spannungen die wirtschaftlichen Aussichten. Die Staatsverschuldung nimmt in einigen wichtigen Ländern zu. Die geopolitische Lage bleibt angespannt. Ebenso bestehen weiterhin Sanktionsrisiken. Diese Entwicklungen tragen dazu bei, dass bestehende Risiken weiterhin bleiben oder sich punktuell noch verstärken. Mit der voranschreitenden Digitalisierung wachsen Cyber Risken weiter an. 

Neun Hauptrisiken im Finanzbereich

Die FINMA identifiziert neun Hauptrisiken, die als hoch eingestuft werden. Bei den finanziellen Risiken sind dies: Risiken in Zusammenhang mit Immobilien und Hypotheken, Kreditrisiken bei den übrigen Krediten, Credit-Spread-Risiken sowie Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiken. Bei den nicht-finanziellen Risiken sind es: Risiken bei der Geldwäschereibekämpfung, Sanktionsrisiken, Outsourcing-Risiken, Risiken aus Cyberangriffen und IKT-Risiken aufgrund der Komplexität der Systeme, Softwarefehler und veralteter Systeme. 


FINMA-Direktor Stefan Walter sagt: «Die aktuelle Risikolandschaft ist von erhöhter Komplexität geprägt. Neben finanziellen Risiken nehmen nicht-finanzielle Risiken wie Cyberangriffe und Sanktionen stark an Bedeutung zu. In dieser Risikolandschaft sind eine starke Risikokultur und Governance für die Resilienz der Institute entscheidend.  Ebenso bleibt eine vorausschauende, risikobasierte Aufsicht unerlässlich, um die Stabilität und Glaubwürdigkeit des Schweizer Finanzplatzes zu sichern. Mit Blick auf die systemrelevanten Institute wird in diesem Zusammenhang auch die geplante Reform der Too-big-to-fail-Regulierung einen bedeutenden Beitrag leisten.»

Immobilien- und Hypothekarrisiken bleiben erhöht

Die FINMA beobachtet im Hypothekarbereich weiterhin erhöhte Verwundbarkeiten. Die Immobilienpreise haben im Tiefzinsniveau wieder angezogen. Insbesondere die Preisentwicklung bei Renditeliegenschaften und Ferienwohnungen zeigt regional Überhitzungstendenzen. Die Hypothekarverschuldung pro Kopf ist auf einem der höchsten Niveaus weltweit. Gegeben ihr Geschäftsmodell bestehen besonders bei den Retailbanken bei Preiskorrekturen erhebliche Risiken. Gleichzeitig zeigt sich, dass viele Institute ihre Tragbarkeitspraxis zu grosszügig auslegen und vermehrt Finanzierungen ausserhalb der eigenen Richtlinien vergeben. Die FINMA wird diese Praxis weiterhin verstärkt prüfen und bei Bedarf gezielte Aufsichtsmassnahmen oder Eigenmittelzuschläge verfügen.  Die FINMA sieht in diesem Zusammenhang auch regulatorischen Verbesserungsbedarf. Hinzu kommt, dass Lebensversicherer und Pensionskassen im Tiefzinsumfeld ihre Immobilienanlagen ausgebaut haben, was sie empfindlicher gegenüber Preiskorrekturen am Immobilienmarkt macht. Mit Blick auf die mittel- bis langfristige Entwicklung von Immobilienpreisen, Kreditnachfrage und Risikoprofile der Finanzinstitute wird die FINMA potenzielle Auswirkungen des beschlossenen Systemwechsels bei der Wohneigentumsbesteuerung sowie des demografischen Wandels aufmerksam verfolgen.

Cyber- und IKT-Risiken nehmen weiter zu

Cyberangriffe auf Finanzinstitute und ihre Dienstleister haben im vergangenen Jahr erneut deutlich zugenommen. Fast die Hälfte aller gemeldeten Vorfälle betraf Drittparteien. Dies unterstreicht die wachsende Abhängigkeit von wenigen zentralen IT-Dienstleistern unterstreicht. Die FINMA sieht hier ein anhaltend hohes operationelles Risiko und überprüft verstärkt die Schutzdispositive der Institute. Auch die Risiken im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) steigen weiter: Aufgrund immer komplexerer IT-Systeme können Programmfehler und veraltete Software immer weitreichendere Folgen haben. Die FINMA erwartet, dass Institute ihre technologische Resilienz gezielt stärken, damit das System auch bei Ausfall einzelner Komponenten weiterbetrieben werden kann.

Klimarisikobericht erstmals Teil des FINMA-Risikomonitors

Der Risikomonitor enthält erstmals den Klimarisikobericht der FINMA, mit dem sie ihre Aufgabe aus dem CO₂-Gesetz erfüllt. Darin zeigt die FINMA, wie die Klimarisiken bei Schweizer Finanzinstituten aktuell aussehen, wie die Institute damit umgehen und welche Massnahmen die FINMA selbst ergreift. Sie kommt zum Schluss, dass die Risiken durch den Klimawandel – sowohl durch Veränderungen in der Wirtschaft, sogenannte Transitions-risiken, als auch durch direkte Auswirkungen wie Naturkatastrophen – in Zukunft zunehmen werden. Die Finanzinstitute arbeiten aktiv daran, diese Risiken in ihr gesamtes Risikomanagement zu integrieren. 

Mit dem Risikomonitor 2025 zeigt die FINMA, wo sie Handlungsbedarf sieht und wie sie Risiken frühzeitig adressiert, um die Widerstandsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes nachhaltig zu sichern.

Kontakt

Ursula Keel, Mediensprecherin
Tel. +41 (0)31 327 14 45
ursula.keel@finma.ch

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FINMA-Risikomonitor 2025: Akzentuierte geopolitische Risiken – Cyber- und Immobilienrisiken nehmen weiter zu

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