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Medienmitteilung
2012

FINMA und EIOPA unterzeichnen ein Memorandum of Understanding

Mit diesem Dokument soll sichergestellt werden, dass die Versicherungsgruppen mit internationaler Geschäftstätigkeit im EWR und in der Schweiz optimal beaufsichtigt werden.

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA und die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) haben heute in Bern ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet.

Mit dem MoU soll in erster Linie die optimale Zusammenarbeit in Aufsichtsfragen sichergestellt werden, namentlich bezogen auf Versicherungsgruppen mit internationaler Geschäftstätigkeit im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und in der Schweiz. Das Memorandum schafft die formelle Grundlage für eine Zusammenarbeit in folgenden Bereichen: Gruppen- und Konglomeratsaufsicht, Unterstützung der Supervisory Colleges der FINMA sowie der Colleges of Supervisors von Aufsichtsbehörden aus dem EWR, Massnahmen in ausserordentlichen Situationen, Schutz der Finanzstabilität durch Risikoüberwachung und beurteilung, Vernetzung sowie Durchführung von Stresstests.

Die Behörden legen Wert darauf, dass mit diesem Memorandum weder geltende Gesetze noch regulatorische Anforderungen geändert oder aufgehoben werden. Es werden auch keine Vereinbarungen im Rahmen von MoUs tangiert, die zu einem früheren Zeitpunkt zwischen der FINMA und anderen nationalen Aufsichtsbehörden von EWR-Staaten abgeschlossen worden sind.

Anne Héritier Lachat, Verwaltungsratspräsidentin der FINMA, meinte dazu: "Angesichts der wachsenden globalen Vernetzung von Finanzgruppen und Finanzprodukten gewinnt die internationale Zusammenarbeit unter Aufsichtsbehörden immer mehr an Bedeutung. Wir sind sehr an einem aktiven und konstruktiven Austausch mit wichtigen Regulatoren interessiert. Das MoU mit der EIOPA bietet diesbezüglich eine ausgezeichnete Grundlage."

Gabriel Bernardino, Präsident der EIOPA, hielt fest: "Es ist das erste Mal, dass die EIOPA ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Gegenüber der FINMA fühlen wir uns einem konstruktiven Dialog, einer wirkungsvollen Zusammenarbeit und einem fruchtbaren Informationsaustausch verpflichtet. Dieses MoU ist ein wichtiger Schritt, um die Aufsichtseffizienz und den Konsumentenschutz in einem zunehmend globalisierten Versicherungsmarkt zu stärken."

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Hinweis an die Redaktionen

  • Der Europäische Wirtschaftsraum (EWR) umfasst 27 EU-Mitgliedstaaten, einschliesslich Island, Liechtenstein und Norwegen.
  • Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA ist eine unabhängige staatliche Aufsichtsbehörde, die Banken, Versicherungen, Börsen, Effektenhändler, kollektive Kapitalanlagen sowie Vertriebsträger und Versicherungsvermittler beaufsichtigt.
  • Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) wurde im Zuge der Reformen der Aufsichtsstruktur für den Finanzsektor in der Europäischen Union errichtet. Diese Reform wurde durch die Europäische Kommission angestossen, die damit den Empfehlungen eines Ausschusses der Weisen unter dem Vorsitz von Jacques de Larosière folgte. Unterstützt wurde die Reform durch den Europäischen Rat und das Europäische Parlament. 
    Die EIOPA ist Teil des Europäischen Finanzaufsichtssystems, das drei europäische Aufsichtsbehörden, die nationalen Aufsichtsbehörden und den Europäischen Ausschuss für Systemrisiken umfasst. Sie fungiert als unabhängiges Beratungsgremium für die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und den Rat der Europäischen Union.
    Die Hauptaufgaben der EIOPA bestehen darin, zur Stabilität des Finanzsystems beizutragen, die Transparenz der Märkte und Finanzprodukte zu verbessern und die Versicherungsnehmer, Rentenbezüger und Begünstigten zu schützen.
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